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Meine Schulzeit in Erbendorf war nach der 7.Klasse beendet. Ich mußte oder besser gesagt ich durfte mit meiner Freundin Marlene Engl nach Weiden in die Mädchen Mittelschule. Und da ging der Kampf weiter, wir kamen vom Regen in die Traufe. Die Lehrkräfte waren hier ebenfalls Klosterschwestern und waren allesamt bösartig und ungerecht. Marlene und ich lernten bald die Greta, Regina und Lieselotte kennen. Wir hatten den gleichen Schulweg, den wir mußten ja mit dem Zug fahren und damals waren wir oft den ganzen Tag unterwegs. Die Züge waren kalt und finster. Aber so war es halt 1949 - 1952. Geld hatten wir keines und zu Essen auch nicht viel. Aber auch diese Hürde haben wir geschafft. Und jede von uns hatte trotz widrigster Umstände im Juli 1952 die Mittelschule bestanden. In besonderer Erinnerung blieb mir unser Katechet Söltl, der uns immer gut gesinnt war und dem wir alles erzählen konnten und der uns auch in unserem Glauben sehr positiv beeinflusst hat.
 | | Klassenfoto Mittelschule 2. Klasse |  | | Schulausflug in die Fränkische Schweiz. Im Bild Maria Wolf |  | | In der Fränkische Schweiz: Greta, Regina, ?, Maria, Gisa, Marlene |  | | ca. 1950 mein Schulweg. Über den "Kinoberg" hinunten ging es zum Bahnhof. Im Bildhintergrund das ehemelige Kino. |  | | Hier sitze ich mit meiner Schulfreundin Marlene vor der Wallhalla (Schulausflug) mit selbst genähten und selbst bestickten Röcken. |  |  | | Erinnerungsbildchen von unseren Exerzitien im Johannistal 1952 |  | | Exerzitien im Johannistal 1952 |  | | Der Leiter der Exerzitien Jugendpfarrer Anton Meier (hier im Bild vermutlich mit den Herbergseltern) |

 | | Klassentreffen 1992 |  | | Klassentreffen 2002 zum 50jährigen Jubiläum |
Die Klassentreffen der Mädchen Mittelschule Weiden wurden jeweils von Lieselotte Krebs, geb. Heinrich und von Rita Stobl, geb Knott hervorragend organisiert.

Hurra, hurra, ein Jubelgeschrei -
endlich war die Schule vorbei!
50 Jahre zogen ins Land
seitdem wir hingen unsere Schultasche an die Wand
3 Jahre nur lernen, lernen, lernen
die Augen nicht nach links und nicht nach rechts
denn laut Oberin Schwester Ambrosiana bekäm' uns das schlechtl
Sie war das wachsame Auge über uns
und wehe, wehe, sie entdeckte etwas,
dann war Sturm im Wasserglas!
Ja, ja, sie raubte so mancher von uns die Ruh'
und schlaflose Nächte kamen dazu.
Deutsch und Geschichte Schwester Fortunatas Metier
Goethe, Schiller und alle anderen Dichter - oh je!
Aufsätze, Diktate, Gedichte
dann Jahreszahlen von oben nach unten,
von hinten nach vorn
es gab kein Entrinnen, kein Entkommen,
doch all diese Gipfel haben wir erklommen.
In Englisch Schwester Marcella uns drillte
und ihre Stimme durchs Klassenzimmer nur so schrillte:
"what's the matter with you?"
Da kam der rettende Gong
und wir nichts wie davon!
Schwester Palladia, oh Graus,
die kannte sich bestens in Rechnen und Buchführung aus
Sie wollte uns machen zu ihrer Zier,
doch es hagelte auch mal eine Vier.
Physik und Chemie Schwester Salesia uns lehrte
die Formeln schwirrten in unseren Köpfen nur so rum
und wir waren meist froh, wenn die Stunde war um!
Dann war da noch Schwester Adelwarda
sie regierte mit Nadel, Schere und Stoff
Nur machmal, wo sollten wir bringen ihn her?
die Zeiten waren ja damals so schwer!
Ja, und das Kochen, die Hauswirtschaft
das hat uns Schwester Pia beigebracht
So manches Gericht ging etwas daneben,
aber so ist's halt auch im richtigen Leben!
Herrn Kaplan Söltl haben wir viel zu verdanken
denn kam unser Glaube ins Wanken,
dann war er da anschaulich, einfühlsam und auch spannend
so brachte er uns die Bibel näher in Wort und Bild
er gab uns Mut und Hoffnung mit ins Leben
und ein herzliches "Vergelt's Gott" sei ihm zurückgegeben!
Ins Leben hinaus sind wir dann gegangen
mit Freude, Neugier und auch mit Bangen!
Jede von uns hatte Träume und Wünsche
wir wollten in jeder Hinsicht das Beste geben
Beruf, Familie, Kinder - hinein ins volle Leben!
Nicht alles hat sich erfüllt, so wie wir es wollten
oft gab es Stürme, die wir bezwingen sollten
Wir haben's getan, jede auf ihre Art
mal oben, mal unten, und manchmal war's hart!
Aber auch Glück hat es ab und zu gegeben
es sind oft die kleinen Dinge im Leben
Sie geben uns Kraft, Mut und Zuversicht
und schon leuchtet wieder ein kleines Licht!
So wollen wir dankbar sein für jeden Tag
egal, was er auch bringen mag!
Heute sind wir 65 Jahre und mehr
und unser Treffen freute Rita und mich sehr
Für's Kommen danken wir allen aus Nah und Fern
und hoffen, in 5 Jahren wir uns wiedersehen wer'n!
Lotte Krebs, geb. Heinrich
Oktober 2002
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